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Münchens Wohnungsmarkt – Was sich jetzt ändern muss

München erlebt seit Jahren stark steigende Mieten. Aktuell beschleunigt sich diese Entwicklung weiter: Neuvermietungen liegen teils deutlich über Bestandsmieten, viele ziehen aus Angst vor höheren Kosten gar nicht mehr um. Gleichzeitig steigen die Baukosten, und neue Projekte kommen wegen langer Genehmigungsverfahren oft nur schleppend voran.


Warum die Lage so angespannt ist

  • Baukosten explodieren – Material, Energie und Auflagen verteuern Neubau massiv.
  • Genehmigungen dauern zu lange – Projekte hängen monatelang in Ämtern fest.
  • Wenig Spielraum in der Stadt – Flächen sind knapp, und viele Vorgaben erschweren verdichtetes Bauen.

Was helfen kann – schnelle und wirksame Maßnahmen

1. Versiegelte Flächen doppelt nutzen

Eine besonders vielversprechende Idee ist, Flächen doppelt zu nutzen: zum Beispiel Parkplätze überbauen. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Pilotprojekt „Wohnen für Alle“ am Dantebad.

Das Projekt Dantebad: Auf dem Parkplatz des Dantebads wurden 100 Wohnungen errichtet – 86 Einzimmer-, 14 Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen.

Bautechnik & Bauzeit: Die Konstruktion steht auf einem Betontisch, darauf liegen vier Stockwerke in Holz-Systembauweise.

Schnelligkeit & Effizienz: Das ganze Gebäude war in nur sieben Monaten fertiggestellt.

Erhalt der Parkplätze: Von 111 Parkplätzen blieben 107 erhalten, also wurde die Fläche doppelt genutzt.

Soziale Durchmischung: Belegt wurden die Wohnungen durch Haushalte unterschiedlicher Einkommensstufen sowie durch anerkannte Flüchtlinge.

Zusätzliche Lebensqualität: Es gibt Gemeinschaftsräume, Laubengänge und auf dem Dach Hochbeete und Spielbereiche.

2. Genehmigungsverfahren entschlacken

Weniger Bürokratie, schneller digitalisierte Abläufe und klarere Vorgaben würden Bauzeiten drastisch verkürzen. Wenn Wohnungen früher fertig werden, entspannt sich der Markt spürbar.

3. Kostengünstiger bauen

Standardisierte Bauweisen, mehr System- und Modulbau sowie realistischere Baustandards können die Kosten deutlich senken. Auch reduzierte Stellplatzpflichten oder flexible Nutzungskonzepte helfen, Projekte bezahlbar zu machen.

4. Politischen Mut zeigen

Mehr geförderte Wohnungen, bessere Anreize für Investoren und die Bereitschaft, innovative Modelle wie beim Dantebad großflächig auszurollen – all das ist nötig, um Wohnraum wieder erreichbar zu machen.


Fazit

München braucht schnelleren, flexibleren und mutigeren Wohnungsbau. Kreative Verdichtungsmodelle, weniger Bürokratie und kostengünstige Bauweisen sind der Schlüssel, um wieder mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das Beispiel Dantebad zeigt: Es geht – wenn man es will.


Margit Hofbauer
Petzetstraße 8
81245 München

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